Hallo Mone,
ich fliege mit Feli im Juni zum vierten Mal nach Curacao zur Delphintherapie.
Bei Feli hatten bisher alle drei Therapien tolle Wirkung gezeigt. Feli war vor der ersten Therapie
noch mehr oder weniger ein Rollikind, schaffte gerade mal 200 Meter Laufstrecke. Und sie konnte
so gut wie gar keine Wörter sprechen. Inzwischen schafft sie etwas längere Strecken und auch
vier- bis sechs-Wort-Sätze.
Natürlich kann eine Delphintherapie nicht das Allheilmittel sein. Es kommt sicher darauf an, dass
man zu Hause immer am Ball bleibt. Den Lourdes-Effekt sollte man nicht erwarten...... einmal das
Kind ins Wasser zum Delphin eintauchen und schon ist es gesund.
Leider habe ich schon mehrmals
Eltern gesehen, die genau dieses von der Delphin-Therapie erwartet haben.
Wir fliegen nach Curacao, weil das dortige Therapiekonzept uns am besten zusagt und am besten zu
Feli passt. Positives Verhalten bzw. große Anstrengung und Leistung werden mit dem Kontakt zum Delphin
belohnt, das ist für meine Tochter bester Anreiz, toll mit der Sprachtherapeutin mitzuarbeiten.
Ein weiterer Entscheidungsgrund für Curacao ist die dortige Haltung der Delphine. Delphine sind und bleiben
Wildtiere, auch wenn sie in Gefangenschaft geboren worden sind.
Und wenn sie schon in Gefangenschaft leben müssen, dann sollten sie so lebensnah wir möglich
untergebracht sein. Das ist in der Lagune auf Curacao bestens gegeben. Mit der Haltung von Delphinen
in gekachelten Becken habe ich große Probleme.
Zur Finanzierung:
Ja, es ist sehr teuer. Deshalb fliege ich in diesem Jahr auch allein mit Felicitas. Dadurch können wir außerhalb
der teuren Ferienzeiten starten und müssen nur zwei Flüge bezahlen.
Wir finanzieren die Delphintherapien von Anfang an über Spenden. Dazu haben wir eine Konzertreihe gestartet.
Inzwischen wollen so viele Pianisten udn andere Musiker ohne Gage für Felicitas spielen, dass wir in diesem Jahr
mindestens alle zwei Wochen ein Konzert haben. Allerdings kostet das auch Kraft, denn die Konzerte wollen
organisiert und beworben werden, hinterher gibt es immer für die Gäste ein Glas Wein oder im Winter auch
Glühwein. Im September öffnen wir jedes Jahr am Tag des offenen Denkmals unseren Hof, laden gegen Spenden
zu Kaffee und Kuchen oder Waffeln ein.
Und manchmal ist es dann frustrierend zu sehen, dass sich mehrere Leute richtig gut satt essen und am Ende 50
Cent in die Spendendose stecken. Dafür gibt es auch erfreuliche Nebeneffekte, dass Stammgäste unserer Konzerte
ihren runden Geburtstag feiern und sich statt Geschenken nur Geld für die nächste Delphintherapie von Felicitas
wünschen. Es gibt viele liebe Menschen auf der Welt.
LG Ursula