Das Pörnbacher Konzept

Das Pörnbacher Konzept

Beitragvon Mone80 » 16/2/2010, 21:22

Hallo, ein sehr spannendes Therapiekonzept. Auf der Homepage ist auch eine Adressenlisten von Therapeuten die nach dem Pörnbacher Konzept arbeiten.

http://www.poernbacherkonzept.de/index.php?id=51

Konzept >
Das Konzept

Frau Traudl Pörnbacher

entwickelte innerhalb von mehr als 30 Jahren Erfahrung und intensiver Beobachtungs- und Forschungsarbeit in subtiler und genauer Arbeitsmethode ein eigenständiges, von ganzheitlichem Ansatz bestimmtes Frühförder- und Rehabilitationskonzept für jede Altersstufe. Besonders seit den letzten Jahren breitet sich die Anwendung bundesweit sowie im Ausland sehr rasch aus.

Ursprünglich arbeitete sie von 1968 bis 1975 an der Innsbrucker Universitäts-Kinderklinik und am Münchner Kinderzentrum als Bobath-Therapeutin und Dipl. Logopädin.

Nach dieser Zeit forschte sie in ihrer freien Praxistätigkeit in München und unter Mitarbeit großer Einrichtungen für Menschen mit Behinderung nach wirksamen Wegen zur Aktivierung tiefliegender Entwicklungsfundamente.



Diese wurden gefunden im Koplexverhalten der ersten Durchstreckreaktion mit Kopfanhebung aus Bauchlagesituationen. In diesem Grundprogramm der Entwicklung von Bewegungs- und Haltungseinnahme gegen die Schwerkrafteinwirkung geschieht in der idealmotorischen Entwicklung in strenger Symmetrieorganisation zeitgleich eine gesamtpersonenbezogene Entwicklungsverknüpfung in genetisch veranlagten Mustern der Mund-Gesichts-Rachenkoordination, sowie der Nacken-Kiefergelenksmuskelmechanik, der Atemtätigkeit und der Lautierfunktion, der auditiven und visuellen Sinnesreizaufnahme, der Wachstumsphasen des Skelettsystems u.a.m.

Befundung und Therapieimpulse werden in fließenden Übergängen in einem logischen Zusammenhang gehalten. Das Behandlungskonzept basiert primär auf spezifisch-aktivierend wirksamen Lagerungselementen.

Frau Pörnbacher arbeitet heute im Münchner Centrum für Komplementärmedizin (http://www.cfk-muenchen.de) und leitet das Pörnbacher Lehrinstitut in München. Dabei steht ihr ein Lehrteam von 7 Personen aus den Bereichen der Physio- und Ergotherapie, der logopädie und Medizin zur Seite.

Seit 2002 ist sie von der kath. Universität "Del Sacro Cuore", Gemelliklinik/Rom und von der Fachhochschule für Logopädie/ Bozen (Südtirol) zur Dozentin und Koordinatorin bestellt.



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Keillagerung mit Abduktionsschienung


Funktionseinheit zur Aufrichteaktivierung (Art.-Nr.: FA-L-1 bis FA-V-S)mit AbduktionsElement (mit oder ohne Pelotten) (Art.-Nr.: AE-OP-L-1 bis AE-MP-V-4)

Durch die Anwendung der Keillagerung verlagert sich der Körperschwerpunkt in idealer Weise entlang der Brustwirbelsäule nach unten. Als Folge richten sich Kopf und Brustkorb durch Abhebung mit involviertem Einsatz der Arme auf. Dadurch können sich die Systeme der Sprech- und Schluckmotorik, der Atmung, der sinnesspezifischen Wahrnehmung sowie der handmotorischen Leistungen "frei spielen".

Während der Nutzung der Keillagerung mit dem Abduktionselement als Therapieeinheit wird die Körpersymmetrieorganisation und die Aufrichteaktivierung provoziert. Für Patienten mit zerebraler Bewegungsstörung ergibt sich daraus die optimale Voraussetzung für die Aufrichte- bzw. Gesamtentwicklung.

Die Lagerungsanwendung entspricht inhaltlich dem Ablauf der ersten Streck-Entwicklungsphase (6. Lebenswoche bis 5. Lebensmonat). Fehlende Entwicklungskomplexe aus dieser Zeitspanne der Entwicklung komplettieren sich bei sachverständiger Anwendung "eigenaktiv" und immer in aufsteigender Abfolge.



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Rollbrett mit Abduktionsschienung


RollBrett (Art.-Nr.: RB-L-1 bis RB-V-3) mit AbduktionsElement (Art.Nr.: AE-OP-L-1 bis AE-MP-V-4) (Funktionseinheit zur Forbewegungsinitiierung mit Streckung aus der Beckenführung)

Durch die Positionierung und Nutzung des Abduktionselementes auf dem Rollbrett wird die Streckung und Fortbewegung aus dem Becken erwirkt. Diese (Bio-)Mechanik erhält die Regulierung des Körperschwerpunktes im Schultergürtel aufrecht. Dies ist ein wichtiger Stabilisierungsfaktor für die Handstütz- und Greiffunktion. Das so eingeleitete Gesamtkörperverhalten des Patienten (Kindes) auf dem Rollbrett fördert und intensiviert den Abhebe- und Fortbewegungsablauf. Durch die angeleitete Nutzung im angegebenen Aktionsrahmen lassen sich alle Stufen der handmotorischen Entwicklung auch einzeln sehr effizient trainieren.


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Rotationslagerung


Rotationslagerung - Therapeutisches Sitzelement (Art.-Nr.: TS-N-2 bis TS-Fl-3) und LagerungsPlatte (Art.-Nr.: LP-R und LP-oR) Lagerungsplatte und Sitzelement werden ab Ende Mai wie auf dem Foto original ausgeliefert)

Im Gegensatz zu einem "normalen" Stuhl, bei dem der Körper passiv durch die Sitzfläche abgestützt wird, ist die Abduktionssitzplatte des Rotationslagerungselements nach hinten gekippt. Die Anordnung der Auflage, dient dem Zweck einer beiderseitig geführten Oberschenkelauflage bis in die Kniekehlen.

Die Rotationslagerung wirkt somit primär nicht passiv als Sitzauflage. Stattdessen wird der Beckengürtel in bemessener und entwicklungsadäquater Weise nach hinten gekippt. Dadurch setzt eine massive Aufrichteschubkraft nach vorne mit Fortbewegungstrend nach vorne ein. Für die Aufrichte- und die Fortbewegungsentwicklung ist diese Beckenschubkraft von entscheidender Bedeutung. Sie verbindet und steuert in funktioneller Weise die Wirbelsäulenaufrichtung zwischen dem unteren Körpersensorium im Becken und dem oberen Körpersensorium im Nackenbereich.Die Armauflage wird dazu posting.php?mode=post&f=71#abduktorisch und individuell angepasst aus der Schultergelenksabfolge heraus geführt und in dieser Höhe gehalten, so wie dies beispielsweise dem "Krabbelmuster" während der Aufrichteentwicklung entspricht.


Diagnosen:



° Interdisziplinäre Frühförder- und Entwicklungstherapie:

· bei infantiler Zerebralparese

· bei spezifischem genetischem Syndrom wie Down Syndrom, Rett Syndrom, u.a.

· bei Entwicklungsverzögerung mit nicht einheitlichem Entwicklungsprofil

· bei sensomotorischen Teilleistungsstörungen

· bei Sehentwicklungsstörung

· bei allgemeiner neurmuskulär bedingter Haltungsschwäche

° Behandlung von Eß-, Trink- und Schluckstörungen in jeder Altersstufe

° Behandlung bei Atemfunktions- und Sprechentwicklungsstörungen

° Rehabilitation und Mobilitätsverstärkung im Kinder- und Erwachsenenbereich

° Prävention von entwicklungsbedingten skelettären Veränderungen, wie:
Fehlentwicklung der Kiefergelenke, Skoliosen der Wirbelsäule, Hüftgelenks-
luxationen, Fußdeformitäten

Attest von der Kinderärztlichen Gemeinschaftspraxis Hausham
Attest von Mario Kneißl
© poernba


Kennt ihr das Konzept? Und wenn ja welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

LG Mone80
Ergotherapeutin-Castillo Morales Therapeutin, Betreuung ein Schule für Praktisch Bildbare
Die "Besonderen Kinder" liegen mir besonders am Herzen!
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Re: Das Pörnbacher Konzept

Beitragvon Mone80 » 16/2/2010, 21:40

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Re: Das Pörnbacher Konzept

Beitragvon Diana » 17/2/2010, 08:58

HAllo Mone,

ich bin ein totaler Fan davon. Wir haben bei uns auf der Gruppe zum Glück noch zwei Keile, die ich jeweils vorm Sperrmüll retten konnte.
Als hier die alte PAtmisschule aufgelöst wurde, standen da noch welche im Keller rum und sollten auf den Sperrmüll. Die ehemalige Schulleiterin fand das unglaublich und hat versucht, die Dinger an den MAnn zu bringen. DA hab ich für meine damaligen Bezugsbewohner dankbar zugegriffen.
DAdurch dass es solche Unmengen an unterschiedlichem Zubehör gibt, sind sie unheimlich vielseitig einsetzbar. Und wenn man erst einmal ein wenig Übung hat, kann man damit ziemlich viel ermöglichen.
Ich find den Pörnbacher Keil unheimlich praktisch zum LAgern bei allen möglichen Lagerungsgeschichten und nutze ihn besonders gerne für unsere Spezies mit massiven Atemwegsproblemen. Besonders angenehm finde ich ihn beispielsweise zum Vibraxen für größere Kinder, weil man mit wenig Kraftaufwand die Kinder in die unterschiedlichen LAgen bekommt und durch das ganze Zubehör auch in einer stabilen Position halten kann, beispielsweise wenn der Oberkörper nach unten gelagert werden muss. Wenn man das Kind dazu auf den Schoß legt, wird es sonst schnell mal ziemlich anstrengend und auch unbequem.
Auch für solche geschichten wie segmentale Abflusslagerungen nach Inhalation und Vibraxen finde ich den Keil total klasse.

Schade nur, dass er von den KAssen mittlerweile nur noch mit großen Schwierigkeiten finanziert wird und zum selbstfinanzieren ist er dann doch recht teuer.

Liebe Grüße, Diana
Mitarbeiterin Fachkrankenhaus Epilepsie für Kinder und Jugendliche mit schwersten Mehrfachbehinderungen
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Diana
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Re: Das Pörnbacher Konzept

Beitragvon Mone80 » 17/2/2010, 18:04

Hallo Diana, die Lagerungskeile kenne ich schon von anderen Firmen z.B. dieses PhysioForm® - Grip
http://www.enste-reha.de/shop/index.php ... -Grip.html

Zu diesem Teil gibt es ganz viele Zubehör und wird auch von den Kassen übernommen.

Ich finde die auch ganz toll und mit etwas Ãœbung kann man wirklich viel machen.
BildBild

Eine wirklich tolle Sache!

LG Mone80 :laola:
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