Zähneknirschen

Zähneknirschen

Beitragvon Irene » 6/11/2009, 08:59

Hallo,

Stefan knirscht seit ca. 2 Jahren mit den Zähnen, und zwar immer in der Aufwachphase.

Nun haben wir mittlerweile natürlich auch den Zahnarzt befragt, ob man etwas dagegen unternehmen kann. Der meinte allerdings, für eine Aufbeissschiene ist Stefan noch zu jung.

Hat hier irgendjemand Erfahrungen oder Tipps, wie man dagegen angehen kann? Ich habe wirklich Angst, dass er sich seine Zähne ruiniert - mal von der "Lärmbelästigung" und davon, dass es mir jedesmal Gänsehaut aufjagt abgesehen.

Bin gespannt auf Tipps!

Viele Grüße
Irene
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon nilsmama » 6/11/2009, 17:10

Puh, schwierig Irene....

Mir wäre auch als erstes ne Schiene in den Sinn gekommen. Meine Freundin hat das eine zeitlang getragen, damit wurde es deutlich besser... Es ist ja auch ne unbewusste Handlung..

Vielleicht doch noch eine zweite Meinung ein holen?!?

Liebe Grüße
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon Diana » 6/11/2009, 19:41

Hallo Irene,

würde mir auch mal eine zweite Meinung holen. Wieso ist er denn zu jung, wie hat er das begründet. Meine freundin hat auch so eine Schiene und die hat sie jetzt schon seit sie 13 ist. Und wir hatten die Knirsch-Problematik jetzt auch mit dem ZAhnarzt besprochen, da LAsse auch massivst knirscht und der meinte, dass man da direkt was tun sollte, wenn die ersten bleibenden Zähne da sind, so massiv, wie er knirscht.

Liebe Grüße, Diana
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon Irene » 6/11/2009, 21:04

Hallo Diana,

die Begründung des Zahnarztes lautet, dass bei Stefan ja der Kiefer noch wächst. So eine Schiene würde das Wachstum so beieinträchtigen, dass es zu Verschiebungen kommen könnte / würde und dann eine Spangenversorgung notwendig werden würde.

Das leuchtet mir schon ein.

Ich dachte, vielleicht könnte man das Problem anders angehen. Sprich: Homöopathie. Was meint Ihr?

Viele Grüße
Irene
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon Diana » 7/11/2009, 09:10

HAllo Irene,

das kommt glaube ich dann ganz auf die Schiene an, also meine freundin hat keine Probleme bekommen, aber die Schiene war auch recht flexibel gehalten und der passende Sitz wurde in steter Regelmäßigkeit überprüft.
Mit homöopathischen Geschichten kenne ich mich leider zu wenig aus, als dass ich sagen könnte, ob man auf dem Wege etwas erreichen kann.

Liebe Grüße, Diana
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon *Martina* » 7/11/2009, 10:05

Guten Morgen Irene!! :P

Schau mal - ich habe gegooglet:

http://www.zahnarzt-lueck.de/aktuelles/ ... x_ger.html

Mir ist nämlich gerade eingefallen, dass ich im Schlaf rede, heule und lache - aber alles so laut, dass ich davon aufwache und mich frage, wer der Depp ist, der mich geweckt hat :oops:
Meinst du, Stefan knirscht mit den Zähnen, weil er über Sachen nachdenkt, die ihn beschäftigen?

Dann hättest du mit Homöopathie eine gute Chance.

Jakob knirscht auch - da meinen aber die Therapeuten, dass es eine Art der Selbstwahrnehmung wäre... - also physisch bedingt.

Liebe Grüße,

ich gehe jetzt Pralinen essen :mrgreen: ,

Martina
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon anke » 8/11/2009, 11:19

Hallo zusammen,

Kinder und natürlich auch Erwachsene mit "Spastiken" knirschen in der Regel immer.

Man sollte ganz genau aufpassen, woher das Knirschen kommt. Eine Schiene kann man machen, ich halte persönlich nicht so viel davon.
Joost knirscht auch extrem mit den Zähnen, das wird er später bei den bleibenden Zähnen auch tun. Bislang habe ich noch keine Schienen gesehen, die dem Knirschen standhalten können, wenn zusätzlich der Muskeltonus durch eine FEhlbelastung der Schiene noch erhöht wird, hat man in den Zeiten in den die Schiene nicht getragen wird häufig auch eine Tonusveränderung.

LG
Anke

P.S: Mit Homöopathie kenne ich mich nicht aus.
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon Irene » 8/11/2009, 11:50

Hallo Anke,

auf eine Antwort von Dir hatte ich natürlich gehofft :lol: !

Auf die Idee, dass das Knirschen mit der Spastik zusammenhängt, bin ich ehrlich gesagt noch gar nicht gekommen :oops: (unser Zahnarzt aber auch nicht :D ).

Du meinst also, dass man eigentlich nicht wirklich etwas dagegen tun kann, hab ich das richtig verstanden?!

Wenn dem so ist, wird sein Zimmer besser isoliert, damit ich ihn nicht mehr höre :mrgreen: !

Liebe Grüße
Irene
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon imke1512 » 8/11/2009, 19:45

Hallo,

auf jeden Fall würde ich etwas gegen das Knirschen tun, denn das Knirschen erzeugt unter Umständen Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Verspannungen!
Ich bin selbst leidenschaftliche Knirscherin :oops: . Ich trage eine Schiene, die allerdings mind. einmal im Jahr erneuert werden muss.
LG Imke
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon anke » 9/11/2009, 10:17

HAllo Imke,

dein Knirschen hat sicherlich eine ganz andere Ursache- nur wenn Du fast jährlich eine neue Schiene brauchst und zudem ANzeichen von Kopfschmerzen hast, kann es sinnvoll sein einen Krankengymnasten mit hinzuzuziehen und dann eine neue Schiene anfertigen zu lassen- Ich habe nicht gesagt, dass eine Schienentherapie grundsätzlich unsinnig ist. Jedoch bei Kindern und heranwachsenden und Menschen mit einer Spastik muß doch sehr gut aufgepasst werden!

LG
An´ke
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon ericsmama » 20/12/2009, 21:21

Hallo,

Zähneknirschen ist auch ein großes Thema bei Eric. Er knirscht den ganzen Tag ununterbrochen. Zähne sind schon richtige Ruinen.
Ich bin mittlerweile resistent gegen das Geräusch (wie Leben an der Autobahn), aber alle anderen treibt er damit in den Wahnsinn.

Eine Schiene würde Eric NIE tolerieren und wir haben auch schon verschiedene Dinge probiert. Natürlich Logo, CM, Infant Trainer, Homöopathie...was es so gibt über die vergangenen Jahre.

Das, was aber schließlich geholfen hat war Botox in diesem Jahr.

Eric bekommt Botox gegen seinen extremen Speichelfluß und zusätzlich in die Masseter Muskeln.

Er hat zwar nicht ganz aufgehört, aber im Gegensatz zu vorher ist es nur noch ein armseliges knarspeln, das man kaum noch hört. :wink:

VG

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Re: Zähneknirschen

Beitragvon Karenjappy » 21/12/2009, 09:20

Hallo,

mit dem Zähneknirschen kennen wir uns auch gut aus. Komischerweise kaut Anton überhaupt keine Nahrung, er schluckt alles direkt runter, also nutzt seine Zähne beim Essen nicht wirklich. Dafür sonst umso mehr. Es gibt einige Situationen, in denen er sich körperliche Reize sucht, zum Beispiel stark überstrecken und mit den Beinen wippen, in die Hand beißen (nur wenn es ihm schlecht geht), Dinge gegen das Kinn hauen und natürlich auch Zähneknirschen mit Hingabe. Das muss im Kopf einen ganz tollen Effekt machen, denn es macht ihm einfach Spaß.
Knirscherschine ist für ihn absolut nicht denkbar, würde schon am Abdruck scheitern. Der Zahnarzt meint, da kann man nichts machen, die Zähne sind schon alle plan, kein einziger Hügel mehr sichtbar. :roll: Solange er keine Schmerzen hat, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.
Generell ist ja das Thema Zähne ein sehr schwieriges, denn die Zähne stehen im Mund wie Kraut und Rüben. An eine Zahnspange ist nicht zu denken und so wird er auch damit leben müssen. :x

LG
Karen *67 mit Johanna *93 (allerg. Asthma, Pupura Schönlein Hennoch 09), Anton *94 (Temporallappenhypoplasie, Arachnoidalzyste rechts, Seh- und Hörbehindert, Skoliose OP 03/2009, keine Sprache, 00-09 Blindenschule Friedberg, 01/2010 bis 02/2011 Wohnheim) und Paulina *98 (unser Wirbelwind)
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Re: Zähneknirschen

Beitragvon Mone80 » 21/12/2009, 10:17

Hallo, Zähneknirsche kann verschiedene Ursachen haben.

1. Kind: beschäftigt einiges

2. motorische Ursachen
- Hypotonie
- Spastik

Verschiedene Krankheitsbilder insbesonders welche mit muskulärer Hypotonie und mit Spastik beeinflußen auch den orofazialen Bereich / Kiefegelenke.
Dies ist auch an den sprachlichen Fähigkeiten und bei der Nahrungsaufnahme zu beobachten: verwaschene Sprache, wenig oder keine verbale Sprache, wenig / kein kausen, erhöhter Speichelfluß.


Zähnknirschen kann verschiedene Ursachen haben. Bei hypotonen Kinder ist es häufig auch eine Kompensation -durch Tonuserhöhung(Spannungserhöhung) in den Muskeln, um z.B. den Mundschluß hinzubekommen.

Was ist wichtig um daran zu arbeiten:
- Die Muskelspannung Körper und orofazialen Bereich muß reguliert werden.
- Sensibilität verbessern
- Muskelgruppen aktivieren und sensiblisieren

Dies ist z.B. durch Castillo Morales möglich.
Zitat:
Die Therapie orientiert sich an der normalen sensomotorischen Entwicklung des Kindes. Propriozeptive Erfahrungen werden durch Behandlungstechniken wie Zug, Druck und Vibration verdeutlicht und die visuelle Orientierung im Raum haltungsstabilisierend genutzt. Die Kinder werden aufmerksamer, offener und motivierter, nehmen ihre Umwelt besser auf, werden fähiger zur Kommunikation und probieren mehr aus.
Es wird intensiv an der Stützfunktion der Füße gearbeitet, die Kinder werden so früh wie möglich vertikalisiert, am bestem am Körper der Eltern.

Die Therapie setzt exaktes Wissen über die muskulären Verläufe, die verschiedenen Muskelfunktionen, die Entwicklung der physiologischen Funktionen des orofazialen und gesamtkorperlichen Komplexes und die Wechselwirkung dieser Systeme voraus. Sie muß Bedingungen der emotionalen, kommunikativen und sozialen Entwicklung ebenso berücksichtigen wie die Kriterien der Autonomie-Entwicklung des Kindes.

Ziele der Behandlung
Erweiterung der nonverbalen und verbalen Kommunikationsmöglichkeiten
Wahrnehmungsentwicklung (z.B. Spüren, Sehen, Hören)
Den Horizont erweitern
Verbesserung der aktiven Aufrichtung und Bewegung
Aktivierung und Regulierung der orofazialen Funktionen (Saugen, Schlucken, Speichelkontrolle, Kauen, Mimik, Artikulation)
Förderung der Eigeninitiative und Selbständigkeit (z.B. bei Kommunikation, Essen und Trinken, Fortbewegung)
Unterstützung der elterlichen Kompetenzen
Vermeiden sekundärer Pathologie

weiteres könnt ihr auf dieser Seite lesen:
http://www.castillomoralesvereinigung.de

Es gibt da auch ein Therapeutenverzeichnis.

Ein andere Möglichkeit die auch gut in den Alltag mit eingebunden werden können. Was aber auch nur ein Baustein sein kann.
Kinseo Cross-Physiotape Akupunkturpflaster
http://www.kinseo.de/safedataframe.html ... ZwodwivPdw

Meine Chefin hatte gerade einen Tapekurs hinter sich und diese Dinger mitgebracht - für ihren Sohn-.
Sie hat die genau auf das Kiefergelenk -beide Seiten- drauf geklebt und es war deutlich besser.
Ich wollte es auch nicht so Glauben und hatte es ausprobiert (habe selbst Kiefergelenksprbleme) und mein Kiefergelenk war deutlich entspannter.
Ist ein Versuch wert.


Liebe Grüße
Mone80 :bounce:
Ergotherapeutin-Castillo Morales Therapeutin, Betreuung ein Schule für Praktisch Bildbare
Die "Besonderen Kinder" liegen mir besonders am Herzen!
Freie Mitarbeiterin in einer Ergotherapiepraxis in Frankfurt am Main
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