Medizinhistorisches Museum Hamburg (UKE)

Für den freundlichen Austausch über alle Themen abseits der Behinderung unserer Kinder .... alles was nicht zum Thema passt.

Medizinhistorisches Museum Hamburg (UKE)

Beitragvon KatrinHH » 6/5/2011, 07:31

Hallo!

Ich war gestern nachmittag spontan bei meiner Schwester im Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE). Es gab dort eine rückblickende Veranstaltung auf das medizinhistorische Museum, welches jetzt wegen Renovierungsarbeiten zeitweise geschlossen wird.
Es lief bisher etwa ein Jahr, war mehr eine Ausstellung als ein Museum, zu allen Bereichen der Medizin. Meine Schwester hat den Röntgenbereich mitgestaltet und die erklärenden Texte geschrieben. Sie zeigte mir gestern die Räumlichkeiten, es war interessant zu sehen, wie Geräte noch vor 50 oder 80 Jahren aussahen.
Es gab z.B. einen sehr niedrigen Stuhl mit runder Rückenlehne; dort setzte man sich drauf, wenn Fremdkörper in die Speiseröhre gerutscht waren wie Gebißteile. Die Wirbelsäule war dann gerundet, Blick nach oben, so konnte der Arzt ein nicht flexibles, sehr gerades, Gerät in die Speiseröhre einführen, um die Fremdkörper erst zu zerschneiden und dann hinauszuziehen, alles ohne Betäubung. Die Moulagen (Wachsabdrucke verschiedener Körperteile) waren in Glaskästen unter Tüchern versteckt, damit sich anwesende Kinder der Mitarbeiter nicht erschraken. Die Moulagen zeigen sehr eindrucksvoll und in Farbe, wie verschiedene Krankheiten aussehen (können), z.B. Typhus.
Zum Schluß zeigte sie mir noch den alten Sektionssaal, der von 1926 bis 2006 genutzt wurde. Er ist lichtdurchflutet mit großen Fensterfronten an Decke und Seite, auf der anderen Seite bewußt keine Fenster wegen der Sonneneinstrahlung, er ist nach Norden ausgerichtet. Darin standen nicht etwa diese kalten Liegen, wie man sie aus dem Fernsehen kennt, sondern rechteckige Holztische mit abgerundeten Ecken und einer Art Waschbecken am Kopfende. Auf mich wirkten sie sehr kurz, sehr große Menschen würden wohl hinten überhängen. In weiteren Vitrinen standen Lungen und Herzen, nachgebildet, wie sie im Krankheitsfall aussehen können.
Ich habe längst nicht alles gesehen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Solche Museen oder Ausstellungen gibt es auch in anderen Städten. Das UKE will nach der Wiedereröffnung, etwa zum Jahreswechsel, eine Dauerausstellung und verschiedene Wanderausstellungen anbieten.

http://www.uke.de/institute/geschichte- ... _11673.php

Gruß, Katrin
Katrin (10/74), Tetraspastik / Diplegie und Epilepsie ohne Hilfsmittel; Jacqueline (9/02), HSP, eine seltene genetische fortschreitende Erkrankung, seit Sommer 2010 mit Rolli. Sie hat es vom Vater geerbt, lebt auch bei ihm.
KatrinHH
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Re: Medizinhistorisches Museum Hamburg (UKE)

Beitragvon *Martina* » 6/5/2011, 21:50

Hallo Katrin,

DANKE!

Ich liebe Museen.
Und alleine der Titel der Sonderausstellung ist ein Wortspiel!!
Schöne Grüße an deine Schwester - mein Mann war Hiwi in der Geschichtsmedizin und ich habe selbst beruflich in Museen gearbeitet und Ausstellungen vorbereitet.
Klasse Idee!! Sie wird bestimmt ein Erfolg.

LG,
Martina
Jakob (*11/02), V.a. angeborene unbekannte Stoffwechselstörung, schwerst mehrfachbehindert, Z.n ALTE, ICP, blind, Microcephalus, Epilepsie, Sondenkind mit PEG, Hüftluxation bd., Kyphose. Bruder von Pauline (15 J.) und Sophie (13 J.).
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Re: Medizinhistorisches Museum Hamburg (UKE)

Beitragvon *Martina* » 6/5/2011, 21:53

Nachtrag:

Du analysiert ähnlich wie ich...
Jakob (*11/02), V.a. angeborene unbekannte Stoffwechselstörung, schwerst mehrfachbehindert, Z.n ALTE, ICP, blind, Microcephalus, Epilepsie, Sondenkind mit PEG, Hüftluxation bd., Kyphose. Bruder von Pauline (15 J.) und Sophie (13 J.).
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