folgende Information habe ich auf den Seiten des Kinderpflegekompass gefunden:
www.kinderpflegekompass.de
Das Kind braucht einen Namen
Um die besondere Lebenssituation von pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen und deren Familien zu verbessern, soll ein bundesweit tätiger Verein gegründet werden. Er will das Wort erheben für junge Menschen, die Leistungen aus der Pflegeversicherung beziehen, und alle Beteiligten in der Pflege vernetzen.
Sieben Jahre persönliche Erfahrung als Mutter eines Kindes mit Pflegestufe und ein Jahr Netzwerkarbeit als Initiatorin des Kinderpflegekompasses haben mich zu der Überzeugung kommen lassen, dass es dringend notwendig ist, eine besondere Interessenvertretung für „junge Familien in Pflege“ ins Leben zu rufen.
Die wenigen Untersuchungen, die es zu dem Thema gibt, belegen, dass sich weniger als die Hälfte aller Eltern mit einem pflegebedürftigen Kind ausreichend zur Pflegeversicherung informiert fühlen. Nur knapp ein Drittel von Ihnen weiß um die Möglichkeiten, sich kurzzeitig oder stundenweise von der Pflege erholen zu können.
Die vorhandenen Beratungsangebote zur Pflegeversicherung, z.B. Pflegestützpunkte, haben ihren Fokus größtenteils auf alten, pflegebedürftigen Menschen. Verständlich bei über 2,2 Mio. Erwachsenen in Deutschland, die pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungs-gesetzes (SGB XI) sind. Ihnen stehen „nur“ rund 70.000 Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr mit einer Pflegestufe gegenüber. Trotzdem dürfen sie und ihre Familien bei Informationen und Angeboten, die im Zusammenhang mit der Pflegeversicherung stehen, nicht vergessen werden.
Einrichtungen, die pflegebedürftige Kinder und Jugendliche betreuen, haben oftmals Schwierigkeiten, ihre Projekte wenigstens kostendeckend zu finanzieren. Noch heute, zwei Jahren nach Inkrafttreten des Pflegeweiterentwicklungsgesetzes, höre ich von Einrichtungen der Behindertenhilfe, dass die Pflegekassen die Abrechnung des Aufenthaltes eines Kindes über die Kurzzeitpflege nicht anerkennen. In manchen Gebieten Deutschlands gibt es weit und breit keine kindgerechten stationären Betreuungsangebote für junge Menschen mit Pflegebedarf. Ambulante Kinderpflegedienste beklagen u.a. Fachkräftemangel und allgemein den schlechten Umgang mit der Pflegebranche.
Viele „Baustellen“, die der zu gründende Verein angehen will. Einige seiner Arbeitsziele werden sein:
• Der Ausbau des Informationsportals Kinderpflegekompass zu Entlastungs- und Unterstützungsmöglichkeiten
• Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung für die besonderen Probleme von pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen und deren Familien
• Sammlung von best practice-Beispielen für gelungene Entlastungs- und Unterstützungsangebote für „junge Familien in Pflege“
• Auswertung und Initiierung von Studien zur besonderen Lebenssituation von pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen und ihren Familien
• Vernetzung aller an der Pflege und Betreuung dieser Familien Beteiligten
• Kooperation mit Trägern und Einrichtungen mit ähnlicher Zweckbestimmung
Aber wie soll der Verein nun heißen? Ich freue mich über Namens-Vorschläge bis zum 10. August 2010. Unter allen eingereichten Vorschlägen wird als Dankeschön ein amazon-Gutschein in Höhe von 10,00 € ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ehre, wem Ehre gebührt: Falls ein Vorschlag als Vereinsname angenommen wird, wird der Vorschlagende zum Ehrenmitglied des neuen Vereins ernannt.
Und falls einer von Ihnen/Euch beim Lesen dieses Artikels gedacht hat: „Ja, hier ist dringender Handlungsbedarf angezeigt. Das ist genau mein Ding!“ Ich suche natürlich auch noch zahlreiche Mitstreiter. Wer also Lust hat, sich hier zu engagieren, ob aktiv oder fördernd, ist herzlich willkommen!
Ich blicke gespannt auf die kommenden Wochen und die hoffentlich zahlreichen Meldungen und wünsche allen einen weiterhin tollen Sommer,
Claudia Groth
Evtl. hat von Euch jemand Interesse sich dort zu beteiligen oder hat einen Vorschlag für einen Vereins Namen.
Gruß
Reiner