15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

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15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

Beitragvon Mone80 » 19/2/2010, 20:41

Hallo, in der Zeit vom 16. bis 19. Juni 2010 findet in Berlin der 15. Weltkongress zum Thema: "Inklusion – Rechte werden Wirklichkeit" statt.

http://www.inclusion2010.de/master.php? ... ize=medium

"Inklusion – Rechte werden Wirklichkeit"
Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten
der Bundesrepublik Deutschland Horst Köhler
Herzlich willkommen,

zu unserem 15. Weltkongress in Berlin. Dieses einmalige Kongress-Ereignis bietet Menschen mit geistiger Behinderung, Familienangehörigen und Freunden die Möglichkeit:

* sich zu treffen,
* von einander zu lernen,
* sich zusammen fĂĽr eine gerechtere Welt einzusetzen.

Unser Ziel

Alle Staaten der Welt gehören zu den Vereinten Nationen. Diese haben eine Vereinbarung getroffen, die als „Konvention“ bezeichnet wird, speziell die Rechte behinderter Menschen schützt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung in die Tat umzusetzen.
Ein aufschlussreiches, informatives und interaktives Programm

Im Mittelpunkt stehen das Leben und die Erfahrungen junger wie auch alter Menschen mit geringer bis hin zu schwerer geistiger Behinderung, sowie ihrer Familien. Wir wollen erreichen, dass die Lebensqualität geistig Behinderter durch die UN Konvention verbessert werden kann. Die Themen diesbezüglich sind:

* Das Recht behinderter Menschen, eigenständig zu entscheiden.
* Das Recht in der Gemeinschaft zu leben.
* Das Recht auf inklusive Bildung wie alle Anderen.
* Das Recht der Familien auf UnterstĂĽtzung.
* Das Recht auf ein Leben ohne Armut und Diskriminierung.

Internationale Teilnahme

Wir laden Sie herzlich ein, an diesem einmaligen Kongress zusammen mit behinderten Menschen, Eltern, sonstigen Familienangehörigen, Experten, Akademikern und Handlungsträgern teilzunehmen. So gemeinsam können wir uns weltweit Gehör verschaffen – auch Grenzen überschreitend!
Eine inklusive Gemeinschaft

Der Kongress wird für Menschen mit Behinderung gut zugänglich sein. Darüber hinaus werden viele Veranstaltungen auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch angeboten. Wir wollen eine inklusive Gemeinschaft aufbauen, wo jeder einen Platz findet und die Chance hat, Meinungen und Erfahrungen mit Anderen auszutauschen, Freundschaften zu knüpfen und grenzüberschreitend voneinander zu lernen.

DafĂĽr bieten wir:

* Ein Programm, das das Leben geistig behinderter Menschen und ihrer Familien in der ganzen Welt widerspiegelt: Ihre Rechte, WĂĽnsche aber auch Ihre Schwierigkeiten.
* Ein breites Spektrum an Meinungen, internationalem Expertenwissen und vielfältiger Beispiele.
* Redner, Moderatoren und Teilnehmer aus der ganzen Welt.
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Re: 15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

Beitragvon Karenjappy » 20/2/2010, 22:00

Hallo Simone,

vielen Dank für die Information :ostern_3: . Das hört sich total spannend an und ich überlege schon, ob ich mir die Tage mal gönne.

LG Karen
Karen *67 mit Johanna *93 (allerg. Asthma, Pupura Schönlein Hennoch 09), Anton *94 (Temporallappenhypoplasie, Arachnoidalzyste rechts, Seh- und Hörbehindert, Skoliose OP 03/2009, keine Sprache, 00-09 Blindenschule Friedberg, 01/2010 bis 02/2011 Wohnheim) und Paulina *98 (unser Wirbelwind)
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Re: 15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

Beitragvon Mone80 » 20/2/2010, 22:04

Halli Hallo, fand es klang wirklich spannend.

Liebe GrĂĽĂźe
Simone :ostern_2:
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Re: 15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

Beitragvon Karenjappy » 17/3/2010, 07:02

Hallo,

ich habe mich gestern fĂĽr den Kongress angemeldet!!!! :hurra3:
Berlin, ich komme :tanzen: und ich bin schon sehr gespannt, was mich beim Kongress alles erwartet.
Wann hat man schon mal die Gelegenheit sich ĂĽber weltweite Projekte zu informieren.
Ist noch jemand da?

LG
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Re: 15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

Beitragvon Mone80 » 17/3/2010, 10:36

Hallo Karen, wow -toll!!!!

LG Mone80 :ostern_4:
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Re: 15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

Beitragvon Karenjappy » 14/6/2010, 19:29

Hallo,

morgen gehts los nach Berlin. Bin schon ganz aufgeregt und hoffe, dass ich dort ganz viel neue Informationen bekomme. Wie man bei 2500 Teilnehmern überhaupt ins Gespräch kommen will, ist mir in Rätsel :discus: . Naja ich lasse mich einfach mal überraschen.

Wenn ich zurĂĽck bin, werde ich natĂĽrlich einen ausfĂĽhrlichen Bericht schreiben!

LG
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Re: 15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

Beitragvon Mone80 » 15/6/2010, 09:21

Hallo Karen ich wünsche Dir viel Spaß und bin mal gespannt was Du uns dann so alles erzählst!!!

Ich denke es gibt immer Möglichkeiten mit den Menschen in Kontakt zu treten.

LG und viel SpaĂź
Mone80
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Re: 15.Weltkongress(Juni):"Inklusion–Rechte werden Wirklichkeit"

Beitragvon Karenjappy » 30/6/2010, 21:12

Hallo Stebkes,

heute ist FuĂźballpause, so kann ich endlich mal meinen Bericht vom Kongress verfassen.

Zuerst einmal eine grundsätzliche Erklärung zur Behindertenrechtskonvention:

UN-Konvention über die Rechte von Menschen von Behinderung = Die Konvention wurde von fast 200 Staaten der Vereinten Nationen unterschrieben. Die UN arbeitet daran, dass alle Menschen auf der Welt möglichst gut leben können. Eine Konvention ist kein Gesetz, es ist ein Übereinkommen zwischen mehreren Staaten, die gemeinsam einen Vertrag abschließen über gemeinsame Ziele. An der Behindertenrechtskonvention haben auch Menschen mit Behinderung und die Verbände mitgearbeitet. In Deutschland ist die Behindertenrechtskonvention am 26.03.2009 in Kraft getreten. Das Übereinkommen wurde somit ratifiziert (gültig machen). Bundestag und Bundesrat, also Bund und Länder verpflichten sich damit, die Menschenrechte von Menschen mit Behinderung sicherzustellen. Behindertes Leben ist ein normaler Bestandteil menschlichen Lebens und der menschlichen Gesellschaft.

Allgemeine Grundsätze:
a) die Achtung der dem Menschen innewohnenden Würde, seiner individuellen Autonomie, einschließlich der Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, sowie seiner Unabhängigkeit;
b) die Nichtdiskriminierung;
c) die volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft;
d) die Achtung vor der Unterschiedlichkeit von Menschen mit Behinderungen und die Akzeptanz dieser Menschen als Teil der menschlichen Vielfalt und der Menschheit;
e) die Chancengleichheit;
f) die Zugänglichkeit;
g) die Gleichberechtigung von Mann und Frau;
h) die Achtung vor den sich entwickelnden Fähigkeiten von Kindern mit Behinderungen und die Achtung ihres Rechts auf Wahrung ihrer Identität.
Die Staaten verpflichten sich mit der Ratifizierung, die geeigneten Gesetze zu schaffen, um die UN-Konvention umzusetzen.

Zusammenfassung BRK:
Menschen mit Behinderung haben die gleichen Rechte wie alle anderen Menschen.
Das Recht auf Leben, auf Freizügigkeit, auf Bildung, auf Arbeit und auf Zugang zu Informationen, das Recht auf unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft, das Recht auf Achtung der Privatsphäre, der Wohnung und der Familie, das Recht auf Teilhabe am politischen, öffentlichen und kulturellem Leben.

Der Unterschied der Begrifflichkeiten Integration und Inklusion

Inklusion:
Der Begriff Inklusion bedeutet: Einbeziehung, Einschluss, Dazugehörigkeit
Integration bedeutet: Widerherstellen /Herstellen des Ganzen

Wo ist der Unterschied: Bisher haben wir immer von Integration gesprochen. Wir haben eine Gesellschaft der *Normalen*, die einzelne Randgruppen in diese bestehende Gesellschaft integrieren (Integrationskindergarten).
Im Gegensatz dazu reden wir heute von Inklusion. Die Gesellschaft sind wir. Alle sind die Gesellschaft und sie wird erst dadurch lebendig, dass wir alle unterschiedlich sind. Zu einer lebendigen Gesellschaft gehören Behinderte, Alte, Migranten, alle Religionen, einfach alle Menschen. Inklusion bewirkt in der Gesellschaft eine Veränderung im Denken und Handeln. Niemand wird ausgeschlossen. Menschen mit Behinderung werden selbstverständlich angenommen.
Inklusion bedeutet aber auch, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Pflichten haben. Jeder Mensch nimmt gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft und in der Gemeinschaft teil. Alle Menschen haben die gleichen Möglichkeiten und unterstützen sich dabei gegenseitig. Jeder bekommt die Unterstützung, die er braucht. Jeder hat ein Wunsch- und Wahlrecht und kann selbst über sein Leben entscheiden.

Beim Kongress habe ich mir folgende Vorträge angehört:
Schließung von Großeinrichtungen, Wohnen im Wohnheim oder in einer eigenen Wohnung, Persönliches Budget, Inklusive Bildung, Gemeindenahes Wohnen, Auswirkung der Konvention auf regionale Regierungen, Stärkung von Menschen mit schweren Behinderungen, Menschen mit hohem Hilfebedarf, Arbeiten für Menschen mit geistiger Behinderung, Inklusive Werkstatt, Gesundheit, Umsetzung auf lokaler Ebene

Und das habe ich aus der Veranstaltung mitgenommen:
- Die Gesetze sind gemacht und mĂĽssen jetzt eingefordert werden
- Es passiert nichts, wenn wir es nicht selber in die Hand nehmen
- Wir sind eine Gesellschaft
- Auch schwerbehinderte Menschen haben ein Recht auf Inklusion
- Behinderte Menschen haben ein Recht auf Mitsprache
- Wir mĂĽssen Inklusion in den Organisationen und bei den Familien bekannt machen
- Wir müssen aufhören bei den Behinderungen Unterschiede zu machen
- Die behinderten Menschen müssen steuern und nicht die Leistungsträger
- Vision = Leben in Nachbarschaft
- Es mĂĽssen soziale Netzwerke entwickelt werden

Resumee:

Der Kongress war ein tolles Ereignis, ich habe viele tolle Menschen kennengelernt. Behinderte Menschen haben ganz selbstverständlich an allen Veranstaltungen teilgenommen und sogar zeitweise geleitet. Wir haben hier wirklich sinnvolle Gesetzte bekommen, jetzt ist unser Einsatz als Eltern gefragt, die neuen Vorgaben auch für unsere Kinder einzufordern.



LG
Karen *67 mit Johanna *93 (allerg. Asthma, Pupura Schönlein Hennoch 09), Anton *94 (Temporallappenhypoplasie, Arachnoidalzyste rechts, Seh- und Hörbehindert, Skoliose OP 03/2009, keine Sprache, 00-09 Blindenschule Friedberg, 01/2010 bis 02/2011 Wohnheim) und Paulina *98 (unser Wirbelwind)
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